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Ermittlungen gegen Lokführer des Güterzugs

Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt gegen den 41 Jahre alten Führer des Güterzugs, der am Samstag bei Hordorf mit einem Personenzug kollidierte. Er habe möglicherweise ein Haltesignal übersehen. Ermittler suchen weiter nach der Unglücksursache.

 

31. Januar 2011 

Nach dem schweren Zugunglück mit zehn Toten hat die Staatsanwaltschaft Magdeburg ein Ermittlungsverfahren gegen den 41 Jahre alten Lokführer des Güterzuges eingeleitet. Es bestehe ein Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung, der fahrlässigen Körperverletzung und der Gefährdung des Bahnverkehrs, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Montag in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten. Dieser stütze sich unter anderem auf die Aussage eines Zeugen. Der Lokführer soll möglicherweise ein Haltesignal überfahren haben.

Unterdessen suchen die Ermittler weiter nach der Ursache des Zusammenstoßes. Ob ein technischer Fehler oder menschliches Versagen zu der Katastrophe führten, war bis zum Montagmittag noch völlig unklar. Ebenso muss noch die Identität der Toten geklärt werden. „Zusammen mit der Staatsanwaltschaft wollen wir am Morgen mehr Übersicht erhalten und das weitere Vorgehen besprechen“, sagte am Montag ein Sprecher der Polizeidirektion Magdeburg.

Bergungsarbeiten in Hordorf
Laut Medienberichten konnten bislang erst zwei Leichen identifiziert werden. Bei der Identifizierung der Leichen helfen Experten aus dem Bundeskriminalamt. Viele Opfer hätten keine Ausweispapiere bei sich getragen, hieß es. Bei dem Unfall starben zehn Menschen, 23 wurden verletzt. Die Landespolizei hatte Experten aus dem Bundeskriminalamt (BKA) angefordert, um die Leichen schneller identifizieren zu können. Auch die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper (FDP), sagte den Ermittlern am Sonntagabend Unterstützung bei der Identifizierung ausländischer Opfer zu. Zudem seien noch in der Nacht Spuren an dem Personenzug gesichert worden, hieß es.

Auswertung der Fahrtenschreiber frühestens in einigen Tagen

Dazu transportierten Einsatzkräfte bis zum Montagmorgen fast alle Wrackteile des völlig zerstörten Nahverkehrszugs ab. „Diese Teile des Unglückszuges sowie die (beiden) Loks des Güterzuges werden in einer großen Halle noch mal gelagert und dann auch noch mal von der Kriminaltechnik untersucht“, sagte ein Sprecher. Mit schwerem Gerät zerschnitten die Einsatzkräfte das Zugwrack. „Die Ergebnisse der Auswertung der beiden Fahrtenschreiber werden frühestens im Verlauf der Woche erwartet“, sagte ein Polizeisprecher. Die Trümmer des Harz-Elbe-Expresses (HEX) wurden von Experten in Halberstadt untersucht. Die Unfallstelle bleibe mindestens bis Montagabend gesperrt.

Auf eingleisiger Strecke waren am späten Samstagabend in Hordorf in der Magdeburger Börde der Regionalzug Harz-Elbe-Express, der von Magdeburg nach Halberstadt fuhr, sowie ein Güterzug frontal zusammengestoßen. Neben den zehn Menschen, die ums Leben kamen, wurden 23 Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. Einige hätten die Kliniken bereits wieder verlassen, sagte Kriebitzsch am frühen Morgen. Es gebe aber noch „mindestens zehn Personen, die sich in den Krankenhäusern befinden und behandelt werden müssen“. Fünf Verletzte sollen Ausländer im Alter zwischen 21 und 35 Jahren sein. Vier von ihnen kommen aus Georgien, Kasachstan, Portugal und Brasilien, wie es aus dem Innenministerium in Magdeburg hieß.

Pro Bahn fordert Sicherheitssysteme

In dem Regionalzug saßen viele junge Leute, die vermutlich eine Diskothek in Halberstadt besuchen wollten. Während der Lokführer des Personenzugs ums Leben kam, überlebte sein Kollege im Güterzug. Nach Informationen des MDR-Fernsehens war er zum Zeitpunkt des Unfalls möglicherweise nicht im Führerstand. Er könnte sich in der zweiten Lokomotive aufgehalten haben, die der Güterzug gezogen hatte. Diese Informationen konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte unterdessen die Nachrüstung von Sicherheitssystemen auf allen Strecken. Karl-Peter Naumann, Vorsitzender des Verbandes sagte der in Dortmund erscheinenden Zeitung „Ruhr Nachrichten“, Sicherheitssysteme, die beim Überfahren eines roten Signals eine sofortige Notbremsung auslösen, seien längst nicht auf allen Strecken in Ostdeutschland eingebaut. Dass einer der Zugführer auf der eingleisigen Strecke ein Haltesignal übersehen hat, gilt als mögliche Ursache für den Unfall. Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer (CDU), hatte bei einem Besuch der Unglücksstelle gesagt: „Es muss wahrscheinlich ein Haltesignal überfahren worden sein.“ Die Sicherheitssysteme müssten jetzt schnell nachgerüstet werden, sagte Naumann. Im Westen seien die Systeme dagegen Standard.

 
 
 

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Died on 30.01.2011

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Back to Memory Created: 31.01.2011,
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